Woran merke ich eigentlich, dass ich selbst hochsensibel bin?

Wenn ich über das Thema Hochsensibilität spreche, werde ich immer wieder gefragt, woran man selbst denn eigentlich merkt, dass man hochsensibel ist. Deshalb hier noch einmal ein paar Zeilen dazu:

Zuerst finde ich es noch wichtig zu sagen, dass Hochsensibilität an sich keine Krankheit ist und es daher auch keine allgemein gültige Diagnose gibt. Denn Hochsensibilität ist lediglich ein Persönlichkeitsmerkmal.

Wenn du Sinneseindrücke besonders intensiv wahrnimmst, du eine ausgeprägte Intuition hast und dazu noch emphatische Fähigkeiten hast, könnte es durchaus sein, dass du hochsensibel bist. Hochsensible Menschen können gut zwischen den Zeilen lesen und nehmen aus sehr gut Emotionen bei ihrem Gegenüber wahr.

Wenn du also das Gefühl hast, dass dir die Welt oft zu laut und zu schnell ist. Wenn du von Reizen oft überflutet wirst. Wenn du von dem Zusammensein mit anderen Menschen, Ausflügen oder Parties schnell erschöpft bist. Oder wenn du in der Lage bist, schnell zu erkennen, in welcher Emotion oder Situation sich eine andere Person gerade befindet, dann könnte es sein, dass du selbst hochsensibel bist.

Dann gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, im Internet nach Tests zum Thema Hochsensibilität zu suchen. Dabei ist es wichtig zu schauen, dass sie auf der Basis von Elaine N. Aron (der Begründerin von Hochsensibilität) erstellt worden sind. Diese Tests können dir dann bereits eine sehr gute, erste Tendenz aufzeigen, ob du vielleicht hochsensibel bist. 

Versteckte Informationen sichtbar werden lassen…

Wie wäre es, wenn du in einem wichtigen Meeting jemanden an deiner Seite hättest, der versteckte Informationen sichtbar machen kann?

Vielleicht bist du selbst jemand, der sehr rational denkt. Der sehr gut darin ist, mit Zahlen, Daten und wichtigen Fakten umzugehen.

Doch was dir vielleicht fehlt, sind emphatische Fähigkeiten. Die Möglichkeit, andere Menschen lesen zu können. Zwischen den Zeilen lesen zu können. Um so versteckte Informationen und Emotionen sichtbar zu machen.

Deshalb ist hier mein Tipp für dich: Hole dir für wichtige Meetings oder Verhandlungsgespräche jemanden mit dazu, der diese emphatischen Fähigkeiten besitzt. Der eine hohe Sensibilität und eine gute Menschenkenntnis hat.

Denn diese Person kann dich dabei unterstützen, den größten Mehrwert aus dem jeweiligen Gespräch für dich heraus zu ziehen, so dass du davon profitieren kannst.

Der größte Fehler in der Führung ist…

…von dir auf andere zu schließen.

Diesen Worten von Andreas Buhr kann ich mich nur anschließen, denn das sind auch die Erfahrungen, die ich persönlich gemacht habe.

Um wirklich gut führen zu können, solltest du in der Lage sein, die Bedürfnisse der Menschen zu erkennen, mit denen du zusammen arbeitest.

Dafür sind emphatische Fähigkeiten unabdingbar. Und hier sind insbesondere hochsensible Menschen gefragt, die mit ihrer hohen Empathie versteckte Informationen sichtbar machen können.

Meiner Meinung nach gehören deshalb mehr hochsensible Menschen in die Führungsebene. Oder sie sollten zumindest unterstützend in wichtige Prozesse mit einbezogen werden.

Was sind deine Gedanken dazu?

In jedem wichtigen Meeting sollte mindestens eine Person sitzen, die hochsensibel ist.

Denn ich persönlich bin der Überzeugung, dass hochsensible Menschen die Erfolgswahrscheinlichkeit deines Verhandlungsgesprächs oder Meetings erhöhen.

Durch ihre empathischen und intuitiven Fähigkeiten nehmen sie auch kleine Nuancen wahr, die anderen verborgen bleiben. Sie können zwischen den Zeilen lesen und somit versteckte Botschaften und Informationen für dich sichtbar machen.

Des weiteren können sie, während des Meetings, für eine Wohlfühlatmosphäre sorgen und somit schneller Nähe und Vertrauen zum Gegenüber aufbauen. 

Das alles sind wichtige Punkte, die zum Gelingen eines Gesprächs beitragen können. Wenn du also selbst vor wichtigen Terminen stehst, dann sorge dafür, dass dich eine hochsensible Person dabei begleitet. Und du wirst sehen, was für neue Möglichkeiten sich dir plötzlich offenbaren.

Hochsensible Extrovertierte

Wusstest du, dass etwa 30% der hochsensiblen Menschen extrovertiert sind?

Es leben also nicht alle still und zurückgezogen, sondern einige suchen auch immer wieder die Menschenmassen oder den Nervenkitzel.

Was alle Hochsensible dann jedoch wieder vereint, ist die längere Phase der Regenerierung, die es nach so einem Erlebnis braucht. Und die grundlegende, schnellere Überreizung durch die höhere Sensibilität.

Hochsensibilität beim Arztbesuch

Bist du auch der Meinung, dass beim Arzt bzw. Zahnarzt abgefragt werden sollte, ob jemand sehr sensibel ist oder sogar Angst vor der Behandlung hat?

Ich selbst kann mich nur an ein Mal erinnern, als dieses Thema auf dem Anamnesebogen mit abgefragt wurde. Und dabei ist es doch so wichtig!

Denn sensible Menschen haben zum einen ein höheres Schmerzempfinden. Und es wirken, nachgewiesener Weise, auch die Medikamente anders. Außerdem ist es gut, wenn das Personal sich auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Menschen einstellen kann.

Deshalb bin ich der Meinung, dass jeder Arzt und jeder Zahnarzt seine Patienten bei der Anamnese fragen sollte, ob sie hochsensibel sind oder Angst vor der Behandlung haben. Wie denkst du darüber?

Wenn du wieder einmal an deiner Hochsensibilität zweifelst…

Heute möchte ich dich dazu ermutigen, einmal darüber nachzudenken, in welchen Situationen dich deine Sensibilität positiv beeinflusst hat. Wann hat sie dich oder andere Menschen davor bewahrt, negative Erfahrungen zu machen? In eine Falle zu tappen? Oder in gefährlichen Situationen sogar Leben gerettet?

Viele hochsensible Menschen haben, auf Grund Ihrer „Andersartigkeit“, in ihrer Vergangenheit eher negative Erfahrungen gemacht. Sie neigen dazu, ihre Sensibilität zu verstecken. Sie ziehen sich zurück und nicht selten höre ich von ihnen, dass sie nicht mehr hochsensibel sein wollen. Dass es ein Fluch ist und sie einfach nur ein „normales“ Leben führen möchten.

Doch es gibt auch die andere, wertvolle Seite. Die ausgeprägten emphatischen Fähigkeiten. Eine hohe Intuition. Die Wahrnehmung von Sinneseindrücken, die anderen Menschen verborgen bleiben.

Rufe dir deshalb die positiven Situationen wieder ins Gedächtnis und schreibe sie auf. Vielleicht sogar hier in den Kommentaren, um andere damit zu inspirieren. Denn Hochsensibilität ist nicht nur ein Fluch, sondern auch ein Segen 💛

Wenn du denkst, du bist allein mit deiner Hochsensibilität…

…dann lass dir mal den Fakt auf der Zunge zergehen, dass etwa jeder 5. Mensch auf dieser Welt als hochsensibel gilt.

Und dann denke an dein Netzwerk bzw. dein persönliches Umfeld. Wieviele Menschen kennst du? Und wer davon könnte auch hochsensibel sein?

Sensibilität ist keine Schwäche, sondern deine persönliche Stärke.

Lass dir von niemandem einreden, du seist zu sensibel. Oder dir sagen, du sollst dich doch endlich mal zusammen reißen und nicht immer so empfindlich sein.

Du bist genau so okay, wie du bist! Und in deiner Sensibilität stecken ungeahnte Potentiale, die es zu entdecken gilt. Zu denen du stehen darfst. Und die du zeigen kannst.

Deine Sensibilität ist keine Schwäche, sondern deine persönliche Stärke. Lerne sie anzunehmen und wertzuschätzen. Akzeptiere dich selbst so, wie du bist. Und du wirst automatisch Menschen in dein Leben ziehen, die dich in deinen besonderen Fähigkeiten unterstützen und bestärken 💛

Wie findest du heraus, ob du hochsensibel bist?

Da ich immer wieder gefragt werde: „Kristin, wie kann ich denn herausfinden, ob ich hochsensibel bin? Gibt es da irgendwelche Tests, die ich machen kann? Und muss ich dabei auf irgendwas achten?“, möchte ich nun heute gern ein paar Gedanken dazu mit dir teilen.

Ja, es gibts Tests, die du machen kannst und du findest sie auch im Internet. Du kannst also einfach nach „Hochsensibel – Test“ suchen und wirst auch fündig. Allerdings ist es dabei wichtig, dass du außerdem „Elaine Aron“ zu deinen Suchbegriffen hinzufügst. Denn sie ist die Begründerin der Hochsensibilität und hat den Original-Fragebogen dazu entwickelt. Du findest ihn direkt auf ihrer Website: https://hsperson.com Allerdings nur in englischer Sprache.

Es gibt mittlerweile jedoch auch Tests in deutscher Sprache, die auf dem Original-Fragebogen von Elaine Aron beruhen. Suche deshalb einfach nach „Elaine Aron – hochsensibel – Test“. Bei diesen Suchergebnissen bzw. Tests kannst du dir dann auch relativ sicher sein, dass sie aussagekräftig sind und dir ein erstes Ergebnis liefern. Lass mich gern wissen, was bei dir heraus gekommen ist.