Schubladendenken

Ein jeder von uns tut es: Andere Menschen bewerten, beurteilen und sie in Schubladen stecken. Und das ist auch gut so! 

Denn, indem wir Dinge und Menschen an Hand unserer Erfahrungen und unseres Wissens in Kategorien einordnen, erleichtern wir uns den Alltag. Unser Gehirn könnte ansonsten die Masse an Informationen und Reizen nicht verarbeiten. 

Das Schubladendenken und Bewerten können wir also nicht unterbinden. Was wir jedoch tun können ist, uns dieses Prozesses bewusst zu werden. Und uns den Raum und die Zeit zu geben, unsere ersten Eindrücke im Nachhinein noch einmal zu überdenken. Insbesondere bei Menschen und in Situationen, die uns wichtig sind. 

Es geht z.B. darum, nicht immer gleich das auszusprechen, was uns in den Kopf kommt. Sondern Menschen erst einmal die Chance zu geben, aus der Schublade, in die wir sie im ersten Moment hinein gestopft haben, herauszukommen. Situationen neu zu betrachten und offen zu sein für die Anpassung und Veränderung unserer Sichtweise.

Was sind deine Gedanken dazu?

„Was stimmt denn bloß mit dir nicht?“

Beim gestrigen Ausflug setzte sich eine Mutter mit ihren beiden Töchtern mit zu uns an den Tisch und es blieb für uns nicht aus, dass wir ihr Gespräch mit hörten. Die Mutter erzählte darüber, wie sehr sie sich auf den Sommer freue! Und sie fragte ihre beiden Töchter, wie es bei ihnen ist.

Während die eine Tochter mit „Ich auch!“ antwortetet, sagte die etwas ältere der beiden: „Ich freue mich nicht auf den Sommer… sondern auf den Herbst!“ Und die Mutter entgegnete: „Echt jetzt? Was stimmt denn bloß mit dir nicht?!“

Und das traf mich. Weil es mich zurück versetzte in die Zeit meiner eigenen Kindheit. In der es oft so war, dass Äußerungen oder Bedürfnisse von mir nicht ernst genommen oder klein geredet wurden. Irgendwann hatte ich dann das Gefühl, so wie ich bin, nicht richtig zu sein.

Akzeptanz, Wertschätzung und gegenseitiger Respekt beginnt bereits in der Kindheit. So sein zu dürfen, wie man ist, mit all seinen Besonderheiten, ist eine wichtige Grundlage, um auch im Erwachsenenalter selbstbewusst im Leben stehen zu können. Eigene Bedürfnisse zu kommunizieren, eigene Grenzen aufzuzeigen und auch andere Meinungen stehen lassen zu können.

Bekommst du in deiner Kindheit jedoch immer wieder das Gefühl vermittelt, nicht richtig zu sein, so zieht das seine Spuren bis ins Erwachsenenalter. Es führt dazu, dass wir uns verstecken und unsere eigenen Bedürfnisse verleugnen. Dass wir Grenzen überschreiten und sie auch von anderen überschreiten lassen. 

Ich finde, es sollte ganz selbstverständlich sein, auch andere Meinungen und Befindlichkeiten stehen lassen zu können. Sie zu akzeptieren. Und trotzdem wertschätzend und respektvoll miteinander zu kommunizieren.

Was sind deine Gedanken dazu?

Wie du potentielle Interessenten verlierst…

„Wenn du mich anrufst, dann erhältst du deine persönliche Analyse kostenlos.“, sagte eine Unternehmerin während ihrer Kurzvorstellung in der Eröffnungsrunde. Und in genau diesem Moment, hatte sich mich als potentielle Interessentin verloren.

Offensichtlich war sie sich ihrer Worte gar nicht bewusst… und dass sie damit eine bestimmte Menschengruppe von vornherein ausgrenzt. Menschen wie mich, die nicht gern telefonieren. Schon gar nicht mit Menschen, die sie nicht kennen. Deshalb würde ich sie auch nicht anrufen und könnte somit auch nicht von der kostenfreien Analyse profitieren.

Natürlich kann man jetzt sagen: „Na, da schreib doch einfach eine Email!“ Ja, das könnte ich. Doch das ist hier nicht der Punkt.

Worauf ich hinaus möchte ist, dass man seine Worte im Vornherein überdenken sollten. Insbesondere bei einem Pitch. Was genau möchte ich anderen vermitteln? Welche Möglichkeiten gibt es dafür? Kann es sein, dass ich potentielle Interessenten mit meiner Aussage ausgrenze? 

Die Unternehmerin hätte zum Beispiel auch sagen können: „Wenn du dich bei mir meldest, erhältst du deine persönliche Analyse kostenfrei.“ Damit grenzt sie niemanden aus und man hat die Möglichkeiten, auf unterschiedlichen Kommunikationswegen mit ihr in Kontakt zu treten. 

Was sind deine Gedanken dazu?

Hochsensible Menschen halten sich in Meetings eher zurück…

In Meetings und Gesprächsrunden halten sich viele hochsensible Menschen eher zurück und treten dadurch in den Hintergrund. Das kann dazu führen, dass sie im Extremfall komplett übergangen werden. 

Des weiteren kann es bei den anderen Personen Unbehagen auslösen. Die Zurückhaltung könnte als arrogant oder sogar als Desinteresse angesehen werden. 

Allerdings gewinnen Schweigende in Gesprächsrunden mit der Zeit auch immer mehr an Einfluss. Es könnte somit auch sein, dass das Interesse der anderen an der schweigenden Person immer mehr steigt. Was geht in ihrem Kopf vor? Was ist es, das sie zu sagen hat?

Wenn du in deiner Gesprächsrunde selbst jemanden hast, der sich immer wieder zurück hält: Beziehe diese Person beim nächsten Mal ganz konkret in das Gespräch mit ein. Stelle ihr direkte Fragen oder überlasse ihr am Ende das Wort. 

Bist du selbst die schweigende Person in Meetings, so mach dir bewusst, wie du dadurch auf andere wirken könntest. Dann gibt es zwei Möglichkeiten der Veränderung: Entweder bittest du den Moderator darum, dir während der Gesprächsrunde direkt das Wort zu erteilen. So kannst du dich gut auf deinen Einsatz vorbereiten. Oder du nutzt deine Zurückhaltung ganz bewusst dafür, um in der Gesprächsrunde an Einfluss zu gewinnen. Dir sollte dabei jedoch unbedingt bewusst sein, dass das sowohl in eine positive als auch in eine negative Richtung führen kann. 

Mut zur Wahrheit in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Warum fällt es eigentlich so vielen Menschen schwer, in zwischenmenschlichen Beziehungen Klartext zu reden? Egal, ob im beruflichen oder privaten Kontext: Um unangenehme Gespräche zu vermeiden, werden entweder Beschwichtigungen bevorzugt, das angesprochene Thema wird einfach ignoriert oder es kommt zum „Ghosting“, welches den wortlosen Kontaktabbruch in zwischenmenschlichen Beziehungen bedeutet.

Doch gehören zu einem wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander nicht auch Konfrontationen? Dass man dem Gegenüber seine eigenen Gedanken und Gefühle mitteilt? Um Dialoge zu führen? Um Missverständnisse auszuräumen? Oder um vielleicht sogar zu erkennen, dass man besser getrennte Wege gehen sollte?

Ich persönlich finde es viel schlimmer, wortlos zurückgelassen zu werden und keine Antworten auf Fragen zu erhalten. Vor allem dann, wenn ich spüre, dass in der zwischenmenschlichen Beziehung irgendetwas nicht stimmt. Ich suche lieber den Dialog. Um persönlich daran zu wachsen. Um Störungen oder eventuelle Missverständnisse zu erkennen. Und um die eigentlichen Beweggründe und Verhaltensweisen meines Gegenübers zu verstehen. Wie stehst du zu diesem Thema?

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Wann brauche ich eigentlich ein Coaching?

Kristin, wann brauche ich eigentlich ein Coaching?

Das ist eine wirklich gute Frage! Denn meiner Erfahrung nach suchen sich Menschen erst dann wirklich Unterstützung, wenn sie bereits tief in einer Krise oder Herausforderung stecken. Wenn sie merken: Oh Mann, hier komme ich jetzt allein irgendwie nicht mehr raus! Dann geht es vor allem darum, Brände zu löschen und kurzfristige Erfolgserlebnisse zu kreieren. Ist diese Krise dann, aus Sicht meiner Klienten, erstmal bewältigt, so scheint dann oft auch das Coaching nicht mehr notwendig.

Doch genau da liegt der Fehler. Denn es ist natürlich eine tolle Unterstützung, in schwierigen Zeiten einen Coach an seiner Seite zu haben. Doch ist es auch in ruhigen Zeiten existenziell, das Coaching weiterzuführen. Denn das Coaching hilft nicht nur dabei, Brände zu löschen, sondern es kann auch langfristig dafür sorgen, dass Brände erst gar nicht mehr ausbrechen oder das Feuer bereits beim ersten Funken erstickt werden kann.

Ein kurzes Beispiel: In einem Unternehmen kommt es immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen zwei Kollegen. Die Kurve geht dabei immer hoch und runter. Es geht eine ganze Weile gut, dann kommt es wieder zum Streit, dann geht es wieder eine ganze Weile gut, dann kommt es wieder zum Streit usw. Nun kann man sich, während einer der schlechten Phasen, einen Coach suchen, der einem dann dabei hilft, die Situation neu zu betrachten und Lösungswege zu finden, damit der aktuelle Streit letztendlich aufgelöst werden kann. Das kann man damit vergleichen, den Brand zu löschen.

Doch sollte man nach dem Löschen des Brandes nicht mit dem Coaching aufhören. Denn es ist doch viel besser, nach der grundlegenden Ursache der immer wieder aufkeimenden Unstimmigkeiten zu suchen und diese dann ganz konkret zu bearbeiten. Denn nur so kann dem Ausbrechen des nächsten Feuers professionell entgegen gewirkt und langfristige Veränderungen erreicht werden.

Leider ist es jedoch so, dass viele Menschen in guten Zeiten vergessen, dass nach dem Hoch auch wieder ein Tief folgen könnte. Insbesondere dann, wenn es ein immer wiederkehrendes Thema ist. Und dass es deshalb sinnvoll ist, ein Coaching über längere Zeit als wertvolle Unterstützung zu sehen, um genau dem entgegenzuwirken.

Schwierige Gesprächspartner | Kommunikationsstörungen

#SchwierigeGesprächspartner #KommunikationsStörungen

Ich denke, jeder hat schon einmal die Situation erlebt, dass in einem #Seminar oder #Vortrag jemand dabei war, der irgendwie gestört hat. Der vielleicht ständig reingeredet hat, schlechte Laune verbreitete oder immer alles besser wusste. Doch nicht nur in Seminaren und Vorträgen ist das der Fall, es kann auch in einem ganz normalen #Gespräch auftreten. Unter diesen Voraussetzungen ist es fast unmöglich, ein produktives und professionelles Gespräch zu führen, denn es geht dabei eher um Machtspielchen als um einen zwischenmenschlichen Austausch auf Augenhöhe. Doch wie kannst du nun mit solchen Menschen umgehen?

Als Erstes solltest du dir dabei klar machen, dass so ein Verhalten immer eine Ursache hat. Dass dahinter ein unerfülltes #Bedürfnis steckt. Eine persönliche Befindlichkeit, die vielleicht nicht einmal etwas mit dir zu tun hat. Das hilft dir vielleicht dabei, den Angriff nicht persönlich zu nehmen und möglichst entspannt an die Situation heran zu gehen.

Doch was genau wollen „Störer“ mit ihrem Verhalten eigentlich erreichen? Sie wünschen sich in erster Linie #Aufmerksamkeit. Und da sie sich nicht anders auszudrücken wissen oder es nicht anders gelernt haben, tun sie es auf diese Art und Weise. Nun kannst du einerseits versuchen, ihr Verhalten zu ignorieren, um ihnen genau diese Aufmerksamkeit und Genugtuung zu verwehren. Das mag eine gewisse Zeit funktionieren und manchmal hören die #Störer dann sogar damit auf. Manchmal ist es in einem Seminar oder Vortrag auch so, dass die Gruppe von selbst die Sache regelt. Doch es kann auch genau ins Gegenteil umschlagen und die Störer fühlen sich genau dadurch erst bestärkt und werden immer aggressiver.

Hinter jedem störenden Verhalten steckt ein unerfülltes Bedürfnis.

Spätestens dann ist es an der Zeit, die störende Person direkt anzusprechen. Dabei solltest du ruhig und entspannt bleiben und mit Bedacht deine Worte wählen. Auch hier kann wieder das Modell der Gewaltfreien #Kommunikation helfen. Beschreibe zuerst, was du beobachtest bzw. wahrnimmst. Zum Beispiel könntest du sagen: „Wie ich sehe, kennen Sie sich in diesem Thema besonders gut aus? Möchten Sie vielleicht kurz Ihre Erfahrungen dazu schildern und uns daran Teil haben lassen?“ Manchmal kann diese direkte Ansprache schon dafür sorgen, dass sich der Störer zurück zieht.

Ich habe etwas Ähnliches mal in einem meiner Seminare erlebt. Dabei saßen zwei Herren mittleren Alters im Anzug in der ersten Reihe. Sie warfen ständig dumme Bemerkungen in den Raum und versuchten, mich damit aus der Ruhe zu bringen und zu provozieren. Die erste Zeit ignorierte ich sie und bedachte sie nur mit einem kleinen Lächeln. Als sie jedoch nicht aufhörten, sprach ich beide direkt an. Da es um das Thema „Stimme“ ging, bezog ich sie kurzerhand in ein interaktives Beispiel mit ein. Alles ganz professionell, freundlich und mit einem Lächeln. Natürlich war das Thema Stimme etwas, bei dem beide sich nicht auskannten und sich dadurch, in der Übung, selbst bloß stellten. Das half mir dabei, ihnen indirekt zu zeigen, dass das, was ich zu sagen hatte, wohl doch nicht ganz so „dumm“ sei. Und ich hatte Erfolg mit meinem Vorgehen. Denn sie entschuldigten sich direkt nach der Übung ganz von selbst und vor allen anderen bei mir.

Solche direkten Ansprachen können helfen, wieder für Ruhe und #Entspannung zu sorgen. Überlege dir jedoch genau, ob es für dich und den anderen auch tragbar ist, ihn vor dem gesamten Publikum bloßzustellen. Möglich wäre es z.B. auch, eine kleine Pause einzulegen und dir die Person kurz zur Seite zu nehmen. Spiegele ihr, was du wahrnimmst und frage sie freundlich, was sie damit erreichen möchte. Solltest du die Situation jedoch, trotz aller gut gemeinten Versuche, nicht in den Griff bekommen, so hast du durchaus auch die Möglichkeit, das Gespräch abzubrechen oder die Störer des Raumes zu verweisen. Denn gerade bei Vorträgen und Seminaren kann eine einzelne störende Person den gesamten Raum vergiften.

Stress und Hektik | KommunikationsStörungen

#StressUndHektik #KommunikationsStörungen

Neben der Emotionalität sind auch negativer #Stress und Hektik Ursachen dafür, dass Gespräche scheitern oder in einem riesigen Chaos enden können. Denn auch Stress hat Auswirkungen auf unsere Gehirnprozesse und somit auf unser #Denken. In meinen Einzelcoachings habe ich es oft erlebt, dass Klienten vollkommen abgehetzt zum Termin erschienen sind, sie während der gemeinsamen Stunde ständig auf die Uhr und das Handy schauten und somit gar nicht richtig bei der Sache waren. Ich habe diese #Störungen immer sehr schnell zum Thema gemacht. Doch was passiert, wenn ihnen nicht Einhalt geboten wird?

Stehen wir unter Druck, so fällt es uns schwer, uns wirklich voll und ganz einem #Gespräch zu widmen. Unsere Gedanken schweifen ständig ab. Unsere #Konzentration und Aufmerksamkeit sind auf andere Themen gerichtet. Vielleicht sind wir gedanklich bereits auf der Autobahn oder auf dem Weg zum nächsten Termin. Forscher fanden heraus, dass wir unter Stress nicht ergebnisorientiert denken können. Im Gehirn werden dann vermehrt Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin und andere Stresshormone ausgeschüttet. Bei extremen oder lang andauerndem Stress, haben wir zu viele dieser Hormone im #Gehirn. Sie sorgen dann dafür, dass wir auf altbekannte Verhaltensmuster zurück greifen, anstatt offen für neue und kreative Ideen zu sein und uns auf neue Situationen individuell einstellen zu können.

Zu viele Stresshormone im Gehirn hindern uns daran, uns individuell auf Situationen einzustellen und sie blockieren kreatives Denken.

Wenn wir nicht in der Lage sind, richtig zu denken, dann grübeln wir oft zu lange über einen Sachverhalt nach, ohne zu einer Lösung zu kommen, oder wir übergehen ihn einfach. Beides ist nicht gerade förderlich, wenn es darum geht, neue Lösungen zu finden oder ein anspruchsvolles Gespräch zu führen. Bei zu starkem Druck kann es sogar zu einem #Blackout kommen. Einem kurzzeitigen Teilausfall des Gehirns. Dabei werden bestimmte Hirnareale regelrecht lahmgelegt. Und nicht zu unterschätzen ist bei Stress auch die ständige Alarmbereitschaft unseres Körpers. Zu viel negativer Stress, #Druck und Hektik sorgen dafür, dass die Stresshormone in unserem Körper dann gar nicht mehr richtig abgebaut werden.

Es ist also in mehrfacher Hinsicht von Vorteil, wenn du gut vorbereitet, rechtzeitig und möglichst entspannt in wichtige Gespräche hinein gehst. Sorge dafür, dass du dir im Voraus eine kleine #Auszeit nimmst. Und sei es nur ein paar Minuten in der Sonne sitzen oder einfach etwas Musik zu hören. Pack alles, was nichts mit dem Gespräch zu tun hat, in eine imaginäre Schublade. Diese verschließt du so lange, bis das Gespräch vorbei ist. Es kann auch helfen, eine Atemmeditation zu machen. Dabei reicht es, wenn du die Augen schließt und ein paar Mal ganz tief und bewusst ein- und ausatmest und dich dabei an deinen Lieblingsort träumst. Hilft das alles nichts und schweifen deine Gedanken trotzdem ständig ab, so schau, ob du das Gespräch nicht auf einen anderen Zeitpunkt verschieben kannst. Denn unter Stress und Hektik ist die Gefahr groß, relativ schnell auf die emotionale Ebene abzudriften. Und vielleicht triffst du dadurch am Ende sogar eine #Entscheidung, die du dann im Nachhinein bereust.

Emotionalität | KommunikationsStörungen

#Emotionalität #KommunikationsStörungen

Wir kommunizieren immer auf mindestens zwei Ebenen: Zum einen auf der Sach- bzw. Inhaltsebene, zum anderen auf der emotionalen bzw. der Gefühlsebene. Während sachliche Inhalte hauptsächlich über #Worte kommuniziert werden und relativ objektiv sind, werden Gefühle und #Emotionen über die #Stimme und #Körpersprache nach außen gebracht. Emotionen erwecken leere Worte erst zum Leben und nicht selten kann dadurch auch zwischen den Zeilen gelesen werden.

Stellen wir uns nun vor, du möchtest ein #Gespräch mit jemandem führen. Du bereitest dich gut darauf vor. Du überlegst dir im Voraus das Gesprächsziel und wählst deine Worte mit Bedacht. Du versuchst, #Störungen von vorn herein auszuschließen bzw. zu minimieren und wendest außerdem die Regeln der Gewaltfreien #Kommunikation an. Und trotzdem ist dieses Gespräch dann doch vollkommen eskaliert. Wie kann das sein?

Die Ausschüttung verschiedenster Stresshormone im Gehirn, behindert unser Denken, so dass in Gesprächen, bei emotionalen Anzeichen, unbedingt eine Pause eingelegt werden sollte.

Es kann sein, dass dein Gegenüber von irgendetwas, das du thematisiert hast, getriggert wurde. Was genau bedeutet das? Dein Gegenüber hat in seinem Leben schon mehrere Gespräche geführt. Mit den unterschiedlichsten Personen und in verschiednen Situationen. Vielleicht hat sein Gegenüber damals immer verlangt, zwischen den Zeilen zu lesen. Klare Kommunikation ist ihm deshalb fremd. Nun unterhält er sich mit dir und versucht also ganz automatisch, auch hier zwischen den Zeilen zu lesen. Er gleicht das Gesagte mit seiner eigens erschaffenen Welt ab und interpretiert etwas hinein, was von dir aus vielleicht gar nicht gesagt oder gemeint war. Dein Gegenüber kann in dem Moment auch gar nicht anders, da ihm diese Prozess nicht bewusst ist.

So kann es sein, dass dein Gesprächspartner sich durch dich angegriffen fühlt. Fühlen wir uns durch etwas bedroht oder gestresst, ist die Situation nun real oder nur eingebildet, reagiert der Körper mit einer Ausschüttung von Hormonen. Diese verschiedenen #Hormone bewirken, dass unser gesamter Körper sich auf Flucht oder Kampf einstellt. Dafür sorgt unser Reptiliengehirn sowie unsere antrainierte Alarm-Datenbank im #Gehirn ganz automatisch und wir können in diesem Moment kaum etwas dagegen tun. Unser #Denken wird somit behindert. Und wir können damit auch nicht mehr richtig zuhören, weil wir nur noch darauf konzentriert sind, unser Überleben zu sichern und uns zu verteidigen.

Das Einzige, was wir in so einem Moment überhaupt tun können, ist, uns dieser Prozesse im Gehirn bewusst zu sein und sie zu erkennen. Bei unserem Gegenüber und auch bei uns selbst. Nehmen wir wahr, dass wir selbst oder unser Gesprächspartner, emotional werden, so ist das eine ganz bedeutsame „Störung“ im Gespräch, der wir uns erst widmen und dann das Gespräch weiterführen sollten. Am besten ist es in so einem Moment, das Gespräch zu unterbrechen. Denn eine konstruktive Fortführung ist erst dann möglich, wenn die Emotionen wieder abgeflacht sind und wir wieder klar denken können.

Achte also auf körperliche Reaktionen, wie z.B. eine schnellere Atmung, Schweißausbrüche, das Zusammenpressen der Lippen oder Zähneknirschen. Vielleicht ballt dein Gesprächspartner sogar die Fäuste oder die Füße und Beine beginnen sich unentwegt zu bewegen. Auch andere #Stressgesten können sichtbar sein oder dein Gegenüber hat plötzlich Tränen in den Augen. Spätestens dann ist es an der Zeit, das Gespräch zu unterbrechen und vorerst mit auf die emotionale Ebene zu wechseln, z.B. in Form von #Verständnis und Mitgefühl. Fang deinen Gesprächspartner auf, schenke ihm die Zeit, die er braucht, um sich wieder zu beruhigen und führe erst dann dein Gespräch weiter.

Auswirkungen von Kommunikationsstörungen

#AusWirkungen #KommunikationsStörungen

In meinem Studium habe ich gelernt: #Störungen haben immer Vorrang! Und damit ist die gesamte #Kommunikation gemeint. Vom Gespräch angefangen über das Meeting bis hin zur Präsentation. Und das hat auch einen guten Grund. Denn, wenn Störungen in der zwischenmenschlichen Kommunikation vorhanden sind, so werden diese auch immer vordergründig sein, auch wenn wir sie versuchen zu ignorieren oder wegzudrücken. Und in einer Situation mit mehreren Gesprächspartnern kann es sogar so weit kommen, dass sich die Störung auf nahezu alle anderen Personen überträgt.

Doch was genau sind Kommunikationsstörungen überhaupt und was haben sie für Auswirkungen? Beginnen wir mit den schwierigen Gesprächspartnern. Dieses Thema ist so spannend, dass ich darauf in einem anderen Beitrag noch einmal intensiver eingehen werde. Sie können z.B. dafür sorgen, dass Unruhe und Ärger entsteht, weil sie ständig dazwischen reden oder gar nicht erst zuhören.

Störungen können außerdem im Gesprächsablauf entstehen. Zum Beispiel, wenn die die Regeln der professionellen #Gesprächsführung nicht eingehalten werden. Oder die Gesprächspartner nicht auf das Thema vorbereitet sind. Besonders bei Streit- und Kritikgesprächen ist es wichtig, das Thema im Auge zu behalten, nicht zu sehr abzuschweifen und im besten Fall dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation zu folgen. Das bedarf jedoch alles einer guten Vorbereitung.

In der Kommunikation mit anderen, sollten Störungen immer Vorrang haben.

Eine weitere Störung kann auftreten, wenn einer der Gesprächspartner, oder auch mehrere, die Sachebene der Kommunikation verlassen und auf die Gefühlsebene gehen. Oder wenn Sender und Empfänger nicht auf derselben Kommunikationsseite sind. Dann kann es schnell zu #Missverständnissen kommen. Nehmen wir nur einmal an, der Sender sagt etwas rein auf der Inhaltsebene, um Informationen zu vermitteln. Das Gegenüber versucht jedoch, zwischen den Zeilen zu lesen und interpretiert das Gesagte als Angriff. Das Ergebnis: Das Reptiliengehirn in uns springt in den Überlebensmodus, wir haben den Drang zu flüchten oder in den #Kampf zu gehen und das Gespräch endet in einem Fiasko. Dasselbe kann auch passieren, wenn wir durch ein bestimmtes Thema getriggert werden und dadurch in alte Verhaltensmuster verfallen.

Letzten Endes möchte ich noch kurz die Störungen von außen erwähnen. Zum Beispiel eine schlechte Telefonverbindung, so dass man den anderen kaum versteht. Oder Störgeräusche, wie z.B. Straßenlärm oder eine rasselnde Klimaanlage. Auch ein nicht funktionierender Internetzugang oder eine fehlerhafte Präsentation können vom eigentlichen Thema ablenken.

Wichtig ist in all diesen Fällen: Versuche Störungen, sobald sie auftreten, den Vorrang zu geben und sie möglichst schnell zu beseitigen. Denn so lange unser #Gehirn mit dieser Störung beschäftigt ist, sind wir nicht in der Lage, dem Gesprächsablauf und Inhalt zu folgen. Versuche dich also im Vornherein gut vorzubereiten und rechne auch mit möglichen Störungen. Überlege dir dazu Alternativen und versuche, selbst nicht in Stress zu verfallen. Und stellst du bei dir selbst fest, dass dich etwas stört, dann sprich dieses Thema ruhig auch an. Sei dir deiner Reaktionen und Hirnprozesse bewusst und schaffe somit die bestmögliche Ausgangsposition, damit dein Gespräch zu einem wahren #Erfolg wird.