In der Ruhe steckt eine ungeheure Anziehungskraft.

Gerade hochsensible Menschen haben diese wunderbare Fähigkeit: Ruhe auszustrahlen. Und das ist Gold wert in diesen doch so hektischen und ungewissen Zeiten. Wer Ruhe gibt, ist ein Fels in der Brandung. Er schafft Vertrauen und lässt Raum. Und das alles gibt anderen eine unglaublich große Sicherheit.

Ruhe gepaart mit der Fähigkeit, gut zuhören zu können, hat eine noch größere Macht. Denn Menschen tut es gut, über sich selbst und was sie beschäftigt, zu sprechen. Sich alles von der Seele zu reden. 

Als Jugendliche bin ich einmal über den Begriff des „seelischen Mülleimers“ gestolpert. Und oft hat es sich damals für mich auch genau so angefühlt. Da ich keine Grenzen setzen konnte, wurde ich viel zu oft vom Redeschwall anderer überrollt. Traute mich in dem Moment jedoch oft nichts zu sagen, weil ich es als unhöflich empfand. Danach fühlte ich mich fast immer ausgelaugt und erschöpft.

Heute weiß ich es besser und kann ganz bewusst mit dieser besonderen Fähigkeit umgehen. Kann Grenzen setzen. Anderen ein Energiepol sein ohne dabei selbst meine Energie zu verlieren. 

In meiner Arbeit als Coach kommt mir das alles sehr zu Gute. Meine Klient:innen lieben die Ruhe, die ich ausstrahle. Ebenso die Menschen in meinem Privatleben oder auch Fremde, denen ich in der Öffentlichkeit begegne. 

Wie ist das bei dir? Besitzt du die Fähigkeit, Ruhe auszustrahlen und wirklich zuhören zu können?

Schubladendenken

Ein jeder von uns tut es: Andere Menschen bewerten, beurteilen und sie in Schubladen stecken. Und das ist auch gut so! 

Denn, indem wir Dinge und Menschen an Hand unserer Erfahrungen und unseres Wissens in Kategorien einordnen, erleichtern wir uns den Alltag. Unser Gehirn könnte ansonsten die Masse an Informationen und Reizen nicht verarbeiten. 

Das Schubladendenken und Bewerten können wir also nicht unterbinden. Was wir jedoch tun können ist, uns dieses Prozesses bewusst zu werden. Und uns den Raum und die Zeit zu geben, unsere ersten Eindrücke im Nachhinein noch einmal zu überdenken. Insbesondere bei Menschen und in Situationen, die uns wichtig sind. 

Es geht z.B. darum, nicht immer gleich das auszusprechen, was uns in den Kopf kommt. Sondern Menschen erst einmal die Chance zu geben, aus der Schublade, in die wir sie im ersten Moment hinein gestopft haben, herauszukommen. Situationen neu zu betrachten und offen zu sein für die Anpassung und Veränderung unserer Sichtweise.

Was sind deine Gedanken dazu?

„Was stimmt denn bloß mit dir nicht?“

Beim gestrigen Ausflug setzte sich eine Mutter mit ihren beiden Töchtern mit zu uns an den Tisch und es blieb für uns nicht aus, dass wir ihr Gespräch mit hörten. Die Mutter erzählte darüber, wie sehr sie sich auf den Sommer freue! Und sie fragte ihre beiden Töchter, wie es bei ihnen ist.

Während die eine Tochter mit „Ich auch!“ antwortetet, sagte die etwas ältere der beiden: „Ich freue mich nicht auf den Sommer… sondern auf den Herbst!“ Und die Mutter entgegnete: „Echt jetzt? Was stimmt denn bloß mit dir nicht?!“

Und das traf mich. Weil es mich zurück versetzte in die Zeit meiner eigenen Kindheit. In der es oft so war, dass Äußerungen oder Bedürfnisse von mir nicht ernst genommen oder klein geredet wurden. Irgendwann hatte ich dann das Gefühl, so wie ich bin, nicht richtig zu sein.

Akzeptanz, Wertschätzung und gegenseitiger Respekt beginnt bereits in der Kindheit. So sein zu dürfen, wie man ist, mit all seinen Besonderheiten, ist eine wichtige Grundlage, um auch im Erwachsenenalter selbstbewusst im Leben stehen zu können. Eigene Bedürfnisse zu kommunizieren, eigene Grenzen aufzuzeigen und auch andere Meinungen stehen lassen zu können.

Bekommst du in deiner Kindheit jedoch immer wieder das Gefühl vermittelt, nicht richtig zu sein, so zieht das seine Spuren bis ins Erwachsenenalter. Es führt dazu, dass wir uns verstecken und unsere eigenen Bedürfnisse verleugnen. Dass wir Grenzen überschreiten und sie auch von anderen überschreiten lassen. 

Ich finde, es sollte ganz selbstverständlich sein, auch andere Meinungen und Befindlichkeiten stehen lassen zu können. Sie zu akzeptieren. Und trotzdem wertschätzend und respektvoll miteinander zu kommunizieren.

Was sind deine Gedanken dazu?

Frauen Netzwerken anders.

Noch vor ein paar Jahren wäre es unvorstellbar für mich gewesen, zu einem Frauen-Netzwerktreffen zu gehen und in einen Raum voller Wertschätzung, Wärme und echtem Interesse zu kommen.

Als ich mich vor knapp 15 Jahren selbstständig machte, war ein Großteil der Menschen auf Netzwerktreffen männlich. Es ging oft sehr laut zu: Mein Haus, mein Auto, meine Rolex. Und es gab oft mehr Schein, als Sein. Natürlich waren auch damals schon vereinzelt Frauen mit dabei, jedoch oft nur als Begleitung eines Mannes.

Ich hatte es in diesen Kreisen oft schwer, mich zu behaupten. Hatte immer wieder das Gefühl, mich beweisen zu müssen. Ausgetestet zu werden. Tapfer lächelte ich meine Unsicherheiten weg, lachte über schlechte Witze, die „ja gar nicht so gemeint“ waren und konterte, mehr schlecht als recht, auf Sprüche unter der Gürtellinie. 

Und trotzdem hielt ich auch weiterhin durch. Lernte immer neue Menschen und Netzwerke kennen. Traf jedoch immer wieder auf „Seifenblasen“, die zwar toll aussahen bzw. sich vielversprechend anhörten, jedoch nichts weiter waren als bloßer Schein. Ein Blick hinter die Fassade ließ mich dann oft schnell wieder Abstand nehmen.

So lernte ich, nach und nach viel bewusster an neue Begegnungen heran zu gehen. Netzwerke genauer auszuwählen. Den Kontakt zu bestimmten Personengruppen eher auf eine höfliche Distanz zu reduzieren und ganz gezielt nach zu mir passenden Personen Ausschau zu halten. Nach Menschen mit Charakter und Persönlichkeit. Mit ehrlichem Interesse. Und authentischem Auftreten.

Nach Corona und meiner kleinen „Auszeit“ als Mama nahm ich auch das Netzwerken wieder auf. Und entdeckte plötzlich immer mehr Frauennetzwerke. Dort treffe ich, bis heute, immer wieder auf eine ganz besondere Offenheit und Herzlichkeit. Auf selbstbewusste Frauen, die Lust auf Sichtbarkeit und gemeinsame Projekte haben. Ich kann mich dort ganz authentisch zeigen und erfahre echte Wertschätzung und Unterstützung. Ich bin sehr dankbar, dass sich das Blatt mit der Zeit so gewandelt hat. Und es gibt auch immer mehr Männer, die diese eher „sanfte“ Art des Netzwerkens für sich entdecken und sich trauen, auch diese Seite von sich zu zeigen. 

„Mein Haus, mein Auto, meine Rolex.“, scheinen immer mehr der Vergangenheit anzugehören. Und ich bin mir sicher, dass authentisches und wertschätzendes Auftreten die Zukunft des effektiven Netzwerkens ist. 

Was sind deine Gedanken dazu?

Netzwerken als hochsensible Person

Was für einen Teil der Menschen eine echte Leidenschaft darstellt, kann für die leisen Menschen unter uns eine wahre Herausforderung sein. Denn bei einem Netzwerktreffen prallen unzählige Sinneseindrücke auf uns ein, die unser Gehirn nur schwer filtern und verarbeiten kann. 

Durch die vielen Gespräche untereinander, dem Klappern von Geschirr oder der brummenden Kaffeemaschine, gleicht die Geräuschkulisse einem steten Summen, das mal leiser und mal wieder lauter wird. Immer wieder erreichen Gesprächsfetzen anderer unser Ohr oder ein lautes Lachen  erregt unsere Aufmerksamkeit. So wird es unglaublich schwierig, unserem eigentlichen Gespräch zu folgen.

Des weiteren spielen die Temperatur und die Luft im Raum eine große Rolle dabei, ob wir uns wohl fühlen und uns konzentrieren können. Da viele Räumlichkeiten von Klimaanlagen gesteuert werden, ist es oft entweder zu warm oder zu kalt und an einer ausreichenden Sauerstoffversorgung mangelt es von Zeit zu Zeit.

Auch unsere Augen dürfen einiges verarbeiten, denn es ist fast immer Bewegung im Raum. Unterschiedliche Farben und Muster, Bilder an den Wänden oder gewöhnungsbedürftige Teppiche ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Dann gibt es da noch die vielen unterschiedlichen Gerüche von Essen, Kaffee oder Parfum.

Und nicht zu unterschätzen ist die unglaublich starke Energie im Raum, welche durch die unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmale der Menschen geprägt ist. Hochsensible Menschen nehmen auch kleinste Nuancen wahr und können zwischen den Zeilen lesen. Und all diese Reize strömen, während eines Netzwerktreffens, nahezu ungefiltert auf uns ein. Noch dazu stehen viele hochsensible Menschen nicht gern im Mittelpunkt, was ja aber genau das Ziel von Netzwerktreffen ist. Sich zu präsentieren und sichtbar zu werden.

Was tust du als hochsensibler Mensch, um in solchen Situationen gut für dich zu sorgen? Oder meidest du Netzwerktreffen vielleicht sogar ganz?

„Ach, naja… sooo schlimm ist das doch gar nicht.“

Je öfter ich ganz bewusst Gespräche mit nicht-hochsensiblen Menschen über das Thema Hochsensibilität führe, desto mehr erkenne ich, dass es unglaublich schwer ist, nicht-hochsensiblen Menschen wirklich begreifbar zu machen, was eine Überreizung für hochsensible Menschen eigentlich bedeutet. 

In den Gesprächen spreche ich dann sehr offen über die Herausforderungen hochsensibler Menschen im Alltag und benenne auch ganz konkret Situationen, in denen mir einfach alles zu viel ist. Zum Beispiel die Geräuschkulisse während des Netzwerkens auf einer Veranstaltung. Wenn sich viele Menschen zusammen in einem Raum befinden und in kleineren Gruppen miteinander sprechen.

Was für manche Menschen unglaublich erfüllend sein kann, bedeutet für mich in diesem Moment eine extreme Herausforderung, der ich nur einer gewisse Zeit gewachsen bin. In diesem Rahmen wirklich effektive Gespräche zu führen, während ich unzählige Energien, Geräusche und Worte um mich herum wahrnehme, ist für mich fast ein Ding der Unmöglichkeit. 

Wenn ich im Gespräch einem nicht-hochsensiblen Menschen versuche zu erklären, wie anstrengend Situationen wie diese für mich sind, so höre ich ganz oft: „Ach, naja… sooo schlimm ist es ja gar nicht.“ Und ich versuche dann noch einmal zu verdeutlichen, was genau mich so anstrengt und was das letztendlich mit mir und meinem Körper macht. Doch meistens ist es dann so, dass das mein Gegenüber das alles nicht wirklich nachempfinden kann.

Ich habe schon oft überlegt, ob es überhaupt Beispiele gibt, mit denen man nicht-hochsensiblen Menschen verdeutlichen kann, was diese Überreizung der Sinne mit hochsensiblen Menschen macht… doch ist mir bisher noch nichts wirklich Vergleichbares eingefallen.

Hast du vielleicht eine Idee?  

Wusstest du, dass etwa jede 5. Person hochsensibel ist?

Und wusstest du, dass vielen davon noch gar nicht bewusst ist, dass sie hochsensibel sind? Das ist besonders interessant aus unternehmerischer Sicht. Denn in hochsensiblen Menschen stecken wertvolle Potentiale, die Unternehmen Zeit und Kosten sparen können.

Eine herausragende Fähigkeit ist z.B. deren ausgeprägte Kreativität. Und Kreativität wird besonders dann von Bedeutung, wenn es um das Thema Innovation geht. Und Innovation wird wichtig, wenn es z.B. um die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen geht.

Deshalb finde ich es von besonderer Bedeutung, hochsensible Menschen in Unternehmen ausfindig zu machen und entsprechend zu fördern, so dass sie ihre wertvollen Potentiale optimal entfalten können. 

Was sind deine Gedanken dazu?

Wie du potentielle Interessenten verlierst…

„Wenn du mich anrufst, dann erhältst du deine persönliche Analyse kostenlos.“, sagte eine Unternehmerin während ihrer Kurzvorstellung in der Eröffnungsrunde. Und in genau diesem Moment, hatte sich mich als potentielle Interessentin verloren.

Offensichtlich war sie sich ihrer Worte gar nicht bewusst… und dass sie damit eine bestimmte Menschengruppe von vornherein ausgrenzt. Menschen wie mich, die nicht gern telefonieren. Schon gar nicht mit Menschen, die sie nicht kennen. Deshalb würde ich sie auch nicht anrufen und könnte somit auch nicht von der kostenfreien Analyse profitieren.

Natürlich kann man jetzt sagen: „Na, da schreib doch einfach eine Email!“ Ja, das könnte ich. Doch das ist hier nicht der Punkt.

Worauf ich hinaus möchte ist, dass man seine Worte im Vornherein überdenken sollten. Insbesondere bei einem Pitch. Was genau möchte ich anderen vermitteln? Welche Möglichkeiten gibt es dafür? Kann es sein, dass ich potentielle Interessenten mit meiner Aussage ausgrenze? 

Die Unternehmerin hätte zum Beispiel auch sagen können: „Wenn du dich bei mir meldest, erhältst du deine persönliche Analyse kostenfrei.“ Damit grenzt sie niemanden aus und man hat die Möglichkeiten, auf unterschiedlichen Kommunikationswegen mit ihr in Kontakt zu treten. 

Was sind deine Gedanken dazu?

Woran merke ich eigentlich, dass ich selbst hochsensibel bin?

Wenn ich über das Thema Hochsensibilität spreche, werde ich immer wieder gefragt, woran man selbst denn eigentlich merkt, dass man hochsensibel ist. Deshalb hier noch einmal ein paar Zeilen dazu:

Zuerst finde ich es noch wichtig zu sagen, dass Hochsensibilität an sich keine Krankheit ist und es daher auch keine allgemein gültige Diagnose gibt. Denn Hochsensibilität ist lediglich ein Persönlichkeitsmerkmal.

Wenn du Sinneseindrücke besonders intensiv wahrnimmst, du eine ausgeprägte Intuition hast und dazu noch emphatische Fähigkeiten hast, könnte es durchaus sein, dass du hochsensibel bist. Hochsensible Menschen können gut zwischen den Zeilen lesen und nehmen aus sehr gut Emotionen bei ihrem Gegenüber wahr.

Wenn du also das Gefühl hast, dass dir die Welt oft zu laut und zu schnell ist. Wenn du von Reizen oft überflutet wirst. Wenn du von dem Zusammensein mit anderen Menschen, Ausflügen oder Parties schnell erschöpft bist. Oder wenn du in der Lage bist, schnell zu erkennen, in welcher Emotion oder Situation sich eine andere Person gerade befindet, dann könnte es sein, dass du selbst hochsensibel bist.

Dann gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, im Internet nach Tests zum Thema Hochsensibilität zu suchen. Dabei ist es wichtig zu schauen, dass sie auf der Basis von Elaine N. Aron (der Begründerin von Hochsensibilität) erstellt worden sind. Diese Tests können dir dann bereits eine sehr gute, erste Tendenz aufzeigen, ob du vielleicht hochsensibel bist. 

Versteckte Informationen sichtbar werden lassen…

Wie wäre es, wenn du in einem wichtigen Meeting jemanden an deiner Seite hättest, der versteckte Informationen sichtbar machen kann?

Vielleicht bist du selbst jemand, der sehr rational denkt. Der sehr gut darin ist, mit Zahlen, Daten und wichtigen Fakten umzugehen.

Doch was dir vielleicht fehlt, sind emphatische Fähigkeiten. Die Möglichkeit, andere Menschen lesen zu können. Zwischen den Zeilen lesen zu können. Um so versteckte Informationen und Emotionen sichtbar zu machen.

Deshalb ist hier mein Tipp für dich: Hole dir für wichtige Meetings oder Verhandlungsgespräche jemanden mit dazu, der diese emphatischen Fähigkeiten besitzt. Der eine hohe Sensibilität und eine gute Menschenkenntnis hat.

Denn diese Person kann dich dabei unterstützen, den größten Mehrwert aus dem jeweiligen Gespräch für dich heraus zu ziehen, so dass du davon profitieren kannst.