Bitten statt Fordern | Gewaltfreie Kommunikation

#BittenAnstattFordern #GewaltfreieKommunikation

Ich persönlich finde, dass jeder Mensch grundsätzlich nach #Harmonie strebt. Ist dem nicht so, sind wichtige Bedürfnisse nicht erfüllt. Dazu gehören, neben den Grundbedürfnissen wie Essen und Schlafen, auch Bedürfnisse nach Sicherheit, Liebe und Anerkennung.

Fühlst du, dass ein wichtiges #Bedürfnis nicht erfüllt ist, gibt es zwei Wege das zu ändern. Entweder sorgst du gut für dich und findest Möglichkeiten, dir dieses Bedürfnis selbst zu erfüllen, oder du beziehst dein Gegenüber mit ein.

Doch viel zu oft geraten wir dann in die #Frustration. Wir fangen an Forderungen zu stellen oder drohen dem anderen sogar. Doch führt das zum Ziel? Was passiert bei dir selbst, wenn dich jemand unter Druck setzt? Entweder gehen wir sofort in den Kampfmodus oder wir fügen uns aus Angst vor den Konsequenzen.

Während Forderungen hauptsächlich Druck und Angst vor den Konsequenzen erzeugen, beinhaltet eine Bitte die Möglichkeit, eine gemeinsame Lösung zu finden.

Ein liebevolles und empathisches Miteinander kann damit nicht erreicht werden. Versuche deshalb deinen Wunsch in eine Bitte zu packen. Am besten ist dieser auf eine konkrete Situation bezogen und zeitnah erfüllbar. Wünsche wie z.B. „Sei bitte liebevoller zu mir.“, lass sich nur schwer zeitnah und konkret umsetzen. Besser wäre es da zu sagen: „Könntest du mich bitte das nächste Mal einfach in den Arm nehmen, wenn du nach Hause kommst?“

Je konkreter und zeitnaher du deine Bitte formulierst, desto leichter wird sie für den anderen umsetzbar. Noch besser ist es, wenn du eine positive Sprache verwendest und kompromissbereit bist. Jedoch solltest du auch damit rechnen, dass dein Gegenüber der Bitte nicht nachkommen kann bzw. nicht nachkommen möchte. Dann könntest du fragen, was ein alternativer Vorschlag wäre.

Durch dieses empathische, wertschätzende und respektvolle Verhalten seid ihr in der Lage, Lösungen zu finden, um gemeinsam wieder glücklich zu sein. Natürlich gibt es da kein Erfolgsrezept. Es kann auch sein, dass keine gemeinsame #Lösung gefunden wird und man dann vielleicht doch getrennte Wege geht. Doch einen Versuch ist es allemal wert.

Bedürfnisse Erkennen | Gewaltfreie Kommunikation

#BedürfnisseErkennen #GewaltfreieKommunikation

Ich persönlich finde, dass hinter jedem #Streit ein tiefer sitzendes, unerfülltes #Bedürfnis steht, welches es herauszufinden gilt. Das habe ich besonders oft während meiner Arbeit im Kinder- und Jugendwohnheim erlebt. Dort steckte hinter #Aggressionen und Wut häufig das unerfüllte Bedürfnis nach Anerkennung, Zuneigung und Liebe.

Das war besonders deutlich bei einem 10-jährigen Jungen zu erleben, der immer auf Krawall gebürstet war. Eines Tages war es wieder einmal so weit… der Kleine wütete und schlug wie wild um sich. Anstatt mit ihm zu schimpfen, wie es andere oft taten, versuchte ich ihn ganz liebevoll in die Arme zu nehmen. Natürlich wehrte er sich anfangs mit Händen und Füßen dagegen, doch ich lies mich davon nicht abhalten, ihn weiterhin in den Armen zu halten. Nach und nach wurde sein Wehren weniger und sein wildes Toben ging langsam in ein Weinen über. Er schluchzte herzzerreißend, klammerte sich an mich und weinte sich in meinen Armen einmal richtig aus. Danach hielt ich ihn noch etwa eine halbe Stunde im Arm, bis er dann wieder nach draußen zum Spielen ging. Es war für mich ein sehr prägendes und bewegendes Erlebnis.

Unsere Gefühle drücken aus, ob ein Bedürfnis erfüllt ist oder nicht.

Positive #Gefühle zeigen, dass man sich wohl fühlt, während negative Gefühle häufig Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse sind. Wichtig ist dabei auch, die volle Verantwortung für die eigenen Gefühle und Handlungen zu übernehmen und diese nicht an andere abzuschieben. Denn jeder ist selbst dafür verantwortlich, wie er sich fühlt und was er tut bzw. wie er mit der jeweiligen Situationen umgeht.

Wenn in der #Kommunikation mit anderen Gefühle wie Wut, Ärger oder Aggressionen hervor treten, solltest du dich selbst einmal fragen, welches unerfüllte Bedürfnis dahinter steckt, anstatt dem Gegenüber die Schuld dafür zu geben. Ist es vielleicht fehlende Anerkennung? Fehlende Liebe? Das Gefühl, nicht gesehen oder gehört zu werden? Und was kannst du letztendlich tun, um dieses unerfüllte Bedürfnis zu befriedigen… ganz unabhängig von der anderen Person? Und gelingt es dir, bei deinem Gegenüber das unerfüllte Bedürfnis hinter dem Wutanfall zu erkennen?

Gefühle Beschreiben | Gewaltfreie Kommunikation

#GefühleBeschreiben #GewaltfreieKommunikation

Nachdem es gestern um das Thema „Beobachten statt Bewerten“ ging, beschäftige ich mich heute mit den #Gefühlen, welche hinter jeder Kommunikation stehen. Denn jede Beobachtung löst eine körperliche Reaktion sowie ein Gefühl in uns aus, dem wir nachgehen sollten.

Also beobachten wir uns doch einmal selbst in der jeweiligen Situation. Welche Gefühle lösen die Situation oder das Verhalten einer anderen Person in mir aus? Und warum ist das so?

Das Verhalten von jemandem kann in uns eine körperliche Reaktion auslösen. Vielleicht bekommen wir plötzlich Herzrasen, wenn wir auf ein bestimmtes Thema angesprochen werden. Dann frage dich in genau dem Moment, wenn das Herzrasen einsetzt, weshalb es gerade jetzt beginnt. Schau einmal ganz genau hin. Welches Gefühl bringt es in dir auf? Und an was oder welche Situation aus der #Vergangenheit erinnert es dich?

Negative Gefühle blockieren unser Denken und sollten deshalb in Gesprächen, Diskussionen und Meetings immer Vorrang haben.

Denn oft ist es so, dass diese Gefühle mit etwas verknüpft sind, was zu deiner Geschichte gehört und mit der die Person, die es bei dir auslöst, wahrscheinlich gar nichts zu tun hat. Versuche dann, deinem Gefühl nachzugehen. Beschreibe zunächst deine körperliche Empfindung. Zum Beispiel: „Ich spüre, dass jetzt in diesem Moment mein Herz ganz schnell zu schlagen beginnt.“ Das Herzrasen in dir lässt dich unwohl fühlen, es macht dich vielleicht wütend, und all das ist mit einem Bedürfnis verknüpft, welches es nun herauszufinden gilt. Wahrscheinlich wird das Bedürfnis sein, dass das Herzrasen aufhört bzw. so eine Situation zukünftig nicht mehr auftritt.

Aber nun noch einmal kurz zurück zu den Gefühlen. Gelingt es dir, deine körperlichen Empfindungen sowie das damit verbundene Gefühl in Worte zu fassen? Genauso kannst du es übrigens auch bei deinem Gegenüber handhaben. Sprich direkt an, wenn du etwas wahrnimmst. Zum Beispiel: „Ich nehme wahr, dass deine Hände leicht anfangen zu zittern.“ Auch dahinter steckt dann wieder ein Bedürfnis, das es herauszufinden gilt.

Empathie ist für mich eine der wichtigsten Eigenschaften, wenn es um gewaltfreie Kommunikation geht. Die Fähigkeit, beim Gegenüber Gefühle zu erkennen und seine eigenen Gefühle zu hinterfragen. Hinter die menschliche Fassade zu schauen und seine eigene Kommunikation anpassen zu können, so dass man das Bedürfnis dahinter berücksichtigen und in den Vordergrund stellt.

Negative Gefühle blockieren uns beim Denken und sollten in Gesprächen, Meetings und Diskussionen immer Vorrang haben. Denn erst, wenn die negativen Emotionen wieder abgeklungen sind, kann das Gehirn wieder richtig funktionieren.

Beobachten statt Bewerten | Gewaltfreie Kommunikation

#BeobachtenStattBewerten #GewaltfreieKommunikation

Kennst du das? Du siehst jemanden zum ersten Mal, siehst die Art, wie er sich bewegt, wie er aussieht, wie er sich kleidet und spricht und du denkst: „Oh Mann, schon wieder so Einer!“ Dann kommt es dazu, dass du mit ihm in ein Gespräch verwickelt wirst und denkst dir im Nachhinein: „Mensch, der Typ war ja doch ganz okay… hätte ich nie gedacht!“

Vorurteile und unsere Erfahrungen führen oft dazu, dass wir Menschen viel zu schnell in Schubladen stecken, sie bewerten und möglicherweise sogar verurteilen. Das menschliche Gehirn arbeitet nach diesem Schema, denn es macht es uns einfach, in der Welt gut zurecht zu kommen. Wir denken wir wissen, wie alles funktioniert, denn unsere Welt, ist DIE richtige Welt. Jeder erschafft sich somit seine eigene Realität und schaut, wer da rein passt und wer nicht. Und besonders Unbekanntes macht uns Angst und wir reagieren mit Vorsicht oder Ablehnung.

Sind wir uns dieser Prozesse bewusst, können wir viel besser damit umgehen und dem entgegen wirken. Vielleicht stecken wir beim Erstkontakt weiterhin automatisch jeden in unsere entsprechende Schublade. Jedoch können wir demjenigen dann ganz bewusst auch eine echte Chance geben, diesen ersten Eindruck entweder zu bestätigen oder zu revidieren.

Du kannst nie wissen, wem du begegnest, und welche Lebensgeschichte dahinter steht.

Lasst uns einfach ein wenig toleranter sein, mehr beobachten. Lassen wir erst einmal alles auf uns wirken. Die Situation beobachten und uns einen möglichst objektiven Blick bewahren. Was passiert hier eigentlich gerade? Was nehme ich mit meinen Sinnen wahr? Was könnte vielleicht dahinter stecken?

Dabei ist es wichtig, nicht vorschnell zu bewerten, denn dann bringst du sofort wieder deine Subjektivität und eigene Bewertung mit rein. Die einsilbige Kassiererin im Supermarkt hatte vielleicht eine schlaflose Nacht, da sie sich, als allein Erziehende, um ihr krankes Kind gekümmert hat. Der grummelige Mann an der Bushaltestelle, hat vielleicht gerade seinen Job verloren. In dem Straßenkind mit zerrissenen Hosen, steckt vielleicht ein kleiner Pianist. Sei offen für die Geschichten, die hinter jedem einzelnen Menschen stehen und begegne ihnen mit größtmöglicher Objektivität, Neugier und Offenheit.