Warum sich hochsensible Menschen häufiger und intensiver verlieben…

❤️ Sicher ist auch dir schon aufgefallen, dass sich in Filmen die Darsteller meist in Extremsituationen intensiv ineinander verlieben. Studien haben heraus gefunden, dass gerade in emotionalen, bewegenden Situationen in unserem Körper eine Vielzahl von Hormonen ausgeschüttet werden, die dafür sorgen, dass wir uns, schneller als sonst, verlieben. 

Nun ist es bei hochsensiblen Menschen so, dass sie häufiger stressigen Situationen ausgesetzt sind, wenn sie sich unter Menschen begeben, da sie z.B. Reize ungefilterter wahrnehmen und dadurch schneller überstimuliert sind. Die Hormone, die dann in diesen Situationen im Körper ausgeschüttet werden, gleichen denen der Extremsituation. Und auch denen des Verliebens. 

Das könnte eine Erklärung dafür sein, dass hochsensible Menschen sich häufiger und auch intensiver verlieben, als Menschen, die nicht so extrem sensibel sind. Was sind deine Gedanken dazu? ❤️

Solltest du deine eigene Hochsensibilität in deinem Umfeld kommunizieren?

Ich bekomme immer wieder die Frage gestellt, ob du im persönlichen Umfeld oder auch auf Arbeit deine eigene Hochsensibilität ansprechen solltest. Diese Frage in nur einem Satz zu beantworten ist schwierig. Denn es kommt immer auf die jeweilige Situation an.

Leider hat das Thema Hochsensibilität in den letzten Jahren einen etwas negativen Touch bekommen. Es scheint manchmal, dass Menschen extra hochsensibel sein wollen, weil es gerade „in“ ist und dann bei jeder Kleinigkeit betonen, dass sie dies oder das nicht machen oder ertragen können, weil sie ja hochsensibel sind. Das kann dann dazu führen, dass das Thema im Umfeld oder allgemein in der Gesellschaft, nicht wirklich ernst genommen wird. Des Weiteren fällt es Menschen, die nicht hochsensibel sind, auch schwer, wirklich zu verstehen, was Hochsensibilität für die „Betroffenen“ eigentlich bedeutet. 

Deshalb ist meine Empfehlung: Wenn du das Gefühl hast, dass es von Vorteil für dich sein kann, von deiner Hochsensibilität zu erzählen: Erzähle es. Bedenke jedoch, dass du dich selbst damit auch mit einem Stigma besetzt, was dann in den jeweiligen Situationen zu einer „Sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiung“ führen kann. 

Grundsätzlich finde ich es jedoch sehr wichtig, dem Umfeld deine eigenen Bedürfnisse mitzuteilen. Was genau brauchst du, um dich in deiner Partnerschaft, mit deiner Familie und Freunden oder an deinem Arbeitsplatz wohl zu fühlen? Dabei musst du nicht zwingender Weise von Hochsensibilität sprechen, sondern kannst dich ganz konkret auf die jeweilige Situation beziehen. Somit umgehst du eine eventuelle Stigmatisierung und kannst trotzdem positive Veränderungen in deinem Umfeld erreichen.

Wie habe ich meine eigene Hochsensibilität entdeckt?

Ich werde immer einmal wieder gefragt, wie ich denn eigentlich selbst heraus gefunden habe, dass ich hochsensibel bin. Mehr als die Hälfte meines Lebens lebte ich mit dem Gefühl, irgendwie anders zu sein und nicht wirklich in diese laute und schnelle Welt hinein zu passen. 

Erst mit Ende 20 las ich durch Zufall einen Artikel im Internet, in welchem es um das Thema Hochsensibilität ging und ich dachte: „Die schreiben über mich!!!“ Noch nie zuvor hatte ich mich so gefühlt. Verstanden, erkannt und angenommen. Dieser Artikel brachte mich dazu, mich intensiver mit dem Thema Hochsensibilität auseinander zu setzen.

Ich besorgte mir zwei Bücher von Elaine N. Aron, der Begründerin der Hochsensibilität. Zum einen das Buch „Sind Sie hochsensibel?“ und zum anderen das dazu gehörige Arbeitsbuch. Beide Bücher arbeitete ich über einen längeren Zeitraum hinweg durch und es veränderte mein gesamtes Leben.

Ich hatte endlich das Gefühl, mit meiner „Andersartigkeit“ nicht mehr allein zu sein. Ich verstand rückblickend vieles besser und konnte ab da an mein Leben besser auf meine Bedürfnisse ausrichten. Heute weiß ich, warum ich so bin, wie ich bin. Und dass es nicht nur ein Fluch, sondern auch ein Segen ist. Dass in Hochsensibilität viele ungeahnte Fähigkeiten und Potentiale stecken, die es zu erkennen, zu fördern und anzunehmen gilt. Am besten schon von Kindheit an. 

Mittlerweile versuche ich, den doch eher stillen, hochsensiblen Menschen eine Stimme zu geben. Sie sichtbar zu machen. Über das Thema aufzuklären und zu informieren. Hochsensiblen Kindern und Erwachsenen Mut zu machen, dass sie genau richtig sind, so wie sie sind. Ihre Potentiale zu entdecken und zu entfalten. Um so ihren Platz in dieser Welt zu finden, sie mit ihren Fähigkeiten zu bereichern und für sich persönlich ein glückliches Leben führen zu können. 

Mut zur Wahrheit in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Warum fällt es eigentlich so vielen Menschen schwer, in zwischenmenschlichen Beziehungen Klartext zu reden? Egal, ob im beruflichen oder privaten Kontext: Um unangenehme Gespräche zu vermeiden, werden entweder Beschwichtigungen bevorzugt, das angesprochene Thema wird einfach ignoriert oder es kommt zum „Ghosting“, welches den wortlosen Kontaktabbruch in zwischenmenschlichen Beziehungen bedeutet.

Doch gehören zu einem wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander nicht auch Konfrontationen? Dass man dem Gegenüber seine eigenen Gedanken und Gefühle mitteilt? Um Dialoge zu führen? Um Missverständnisse auszuräumen? Oder um vielleicht sogar zu erkennen, dass man besser getrennte Wege gehen sollte?

Ich persönlich finde es viel schlimmer, wortlos zurückgelassen zu werden und keine Antworten auf Fragen zu erhalten. Vor allem dann, wenn ich spüre, dass in der zwischenmenschlichen Beziehung irgendetwas nicht stimmt. Ich suche lieber den Dialog. Um persönlich daran zu wachsen. Um Störungen oder eventuelle Missverständnisse zu erkennen. Und um die eigentlichen Beweggründe und Verhaltensweisen meines Gegenübers zu verstehen. Wie stehst du zu diesem Thema?

Photo by Priscilla Du Preez on Unsplash

Hochsensible Extrovertierte

Wusstest du, dass etwa 30% der hochsensiblen Menschen extrovertiert sind?

Es leben also nicht alle still und zurückgezogen, sondern einige suchen auch immer wieder die Menschenmassen oder den Nervenkitzel.

Was alle Hochsensible dann jedoch wieder vereint, ist die längere Phase der Regenerierung, die es nach so einem Erlebnis braucht. Und die grundlegende, schnellere Überreizung durch die höhere Sensibilität.

Hochsensibilität beim Arztbesuch

Bist du auch der Meinung, dass beim Arzt bzw. Zahnarzt abgefragt werden sollte, ob jemand sehr sensibel ist oder sogar Angst vor der Behandlung hat?

Ich selbst kann mich nur an ein Mal erinnern, als dieses Thema auf dem Anamnesebogen mit abgefragt wurde. Und dabei ist es doch so wichtig!

Denn sensible Menschen haben zum einen ein höheres Schmerzempfinden. Und es wirken, nachgewiesener Weise, auch die Medikamente anders. Außerdem ist es gut, wenn das Personal sich auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Menschen einstellen kann.

Deshalb bin ich der Meinung, dass jeder Arzt und jeder Zahnarzt seine Patienten bei der Anamnese fragen sollte, ob sie hochsensibel sind oder Angst vor der Behandlung haben. Wie denkst du darüber?

Wenn du wieder einmal an deiner Hochsensibilität zweifelst…

Heute möchte ich dich dazu ermutigen, einmal darüber nachzudenken, in welchen Situationen dich deine Sensibilität positiv beeinflusst hat. Wann hat sie dich oder andere Menschen davor bewahrt, negative Erfahrungen zu machen? In eine Falle zu tappen? Oder in gefährlichen Situationen sogar Leben gerettet?

Viele hochsensible Menschen haben, auf Grund Ihrer „Andersartigkeit“, in ihrer Vergangenheit eher negative Erfahrungen gemacht. Sie neigen dazu, ihre Sensibilität zu verstecken. Sie ziehen sich zurück und nicht selten höre ich von ihnen, dass sie nicht mehr hochsensibel sein wollen. Dass es ein Fluch ist und sie einfach nur ein „normales“ Leben führen möchten.

Doch es gibt auch die andere, wertvolle Seite. Die ausgeprägten emphatischen Fähigkeiten. Eine hohe Intuition. Die Wahrnehmung von Sinneseindrücken, die anderen Menschen verborgen bleiben.

Rufe dir deshalb die positiven Situationen wieder ins Gedächtnis und schreibe sie auf. Vielleicht sogar hier in den Kommentaren, um andere damit zu inspirieren. Denn Hochsensibilität ist nicht nur ein Fluch, sondern auch ein Segen 💛

Wenn du denkst, du bist allein mit deiner Hochsensibilität…

…dann lass dir mal den Fakt auf der Zunge zergehen, dass etwa jeder 5. Mensch auf dieser Welt als hochsensibel gilt.

Und dann denke an dein Netzwerk bzw. dein persönliches Umfeld. Wieviele Menschen kennst du? Und wer davon könnte auch hochsensibel sein?

Sensibilität ist keine Schwäche, sondern deine persönliche Stärke.

Lass dir von niemandem einreden, du seist zu sensibel. Oder dir sagen, du sollst dich doch endlich mal zusammen reißen und nicht immer so empfindlich sein.

Du bist genau so okay, wie du bist! Und in deiner Sensibilität stecken ungeahnte Potentiale, die es zu entdecken gilt. Zu denen du stehen darfst. Und die du zeigen kannst.

Deine Sensibilität ist keine Schwäche, sondern deine persönliche Stärke. Lerne sie anzunehmen und wertzuschätzen. Akzeptiere dich selbst so, wie du bist. Und du wirst automatisch Menschen in dein Leben ziehen, die dich in deinen besonderen Fähigkeiten unterstützen und bestärken 💛

Wie findest du heraus, ob du hochsensibel bist?

Da ich immer wieder gefragt werde: „Kristin, wie kann ich denn herausfinden, ob ich hochsensibel bin? Gibt es da irgendwelche Tests, die ich machen kann? Und muss ich dabei auf irgendwas achten?“, möchte ich nun heute gern ein paar Gedanken dazu mit dir teilen.

Ja, es gibts Tests, die du machen kannst und du findest sie auch im Internet. Du kannst also einfach nach „Hochsensibel – Test“ suchen und wirst auch fündig. Allerdings ist es dabei wichtig, dass du außerdem „Elaine Aron“ zu deinen Suchbegriffen hinzufügst. Denn sie ist die Begründerin der Hochsensibilität und hat den Original-Fragebogen dazu entwickelt. Du findest ihn direkt auf ihrer Website: https://hsperson.com Allerdings nur in englischer Sprache.

Es gibt mittlerweile jedoch auch Tests in deutscher Sprache, die auf dem Original-Fragebogen von Elaine Aron beruhen. Suche deshalb einfach nach „Elaine Aron – hochsensibel – Test“. Bei diesen Suchergebnissen bzw. Tests kannst du dir dann auch relativ sicher sein, dass sie aussagekräftig sind und dir ein erstes Ergebnis liefern. Lass mich gern wissen, was bei dir heraus gekommen ist.