#WendePunkt #StoryTelling
Jede gute #Geschichte lebt von einem Wendepunkt. Etwas Unvorhersehbaren. Etwas, wo dir der Atem stockt und du denkst: „Waaaas?!“ Ich denke, fast jeder hat schon mal etwas davon gehört, dass es in einer Geschichte einen Höhepunkt geben soll. Etwas, worauf die Handlung hin arbeitet. Der „Wow“-Moment. Doch ein Wendepunkt hat noch einmal eine ganz andere Wirkung. Vor allem, wenn er an einer Stelle eintritt, wo du nicht damit rechnest. Denn den Wendepunkt kannst du ganz unterschiedlich in deiner Geschichte platzieren.
Zum Beispiel könntest du gleich mit dem Wendepunkt deiner Geschichte starten. Ihn direkt an den Anfang setzen: „Ich drehte mich um… und plötzlich, war sie verschwunden. Nur noch einer ihrer roten Schuhe, lag auf dem Asphalt.“ Mit einem Wendepunkt als Einstieg, fesselst du, vom ersten Moment an, dein Publikum. Du baust sofort #Spannung auf. Und man möchte unbedingt wissen, was da passiert ist, wie es dazu kam und vor allem auch, wie es weiter geht.
Ein gut platzierter Wendepunkt in deiner Geschichte sorgt dafür, dass sie dem Publikum in Erinnerung bleibt.
Natürlich kannst du den Wendepunkt auch im Mittelteil deiner Geschichte setzen. Das ist dann eher der klassische Weg. Eine #Handlung wird Stück für Stück aufgebaut, bis sie sich plötzlich um 180 Grad dreht. Am besten wirkt es, wenn du etwa 2/3 der Zeit die Handlung aufbaust und nach dem Wendepunkt noch etwa 1/3 der Geschichte übrig ist.
Um dein #Publikum mit einem emotionalen Feuerwerk zu verabschieden, kannst du den Wendepunkt jedoch auch ganz ans Ende setzen. Du kannst z.B. eine Geschichte erzählen, in der es um deinen besten Freund geht. Du erzählst sie aus seiner Sicht. Es ist eine sehr bewegende und berührende Geschichte. Und dann sagst du ganz am Ende: „Und dieser Mann, von dem ich die ganze Zeit erzählt habe, ist nicht mein bester Freund. – Der Mann… bin ich.“ Wichtig ist dabei, dass du auch bis zum Schluss den emotionalen Spannungsbogen hältst, damit du beim Publikum auch wirklich einen Wow-Effekt erreichst.
Die Königsdisziplin sind Geschichten mit mehreren Wendepunkten. Ich erinnere mich dabei besonders an die Filme „Magnolia“ oder „Memento“. Oder auch der Klassiker „12 Monkeys“. Die Geschichten in diesen Filmen sind sehr komplex und werden aus immer wieder unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Und es gibt auch immer wieder Wendepunkte, bis sich schließlich am Ende alles auflöst. Aber zwischendrin dachte ich damals immer wieder: „Häh?!“. Diese drei Filme sind mir bis heute in Erinnerung geblieben und gehören seitdem zu meinen Favoriten.
Für den Alltagsgebrauch solltest du jedoch beachten, nicht zu viele Wendepunkte einzubauen, um deine Geschichte nicht zu anspruchsvoll zu machen. Denn bei einer Rede, kann man nicht einfach mal zurück spulen und sich die Szene noch einmal anschauen.