#BeobachtenStattBewerten #GewaltfreieKommunikation
Kennst du das? Du siehst jemanden zum ersten Mal, siehst die Art, wie er sich bewegt, wie er aussieht, wie er sich kleidet und spricht und du denkst: „Oh Mann, schon wieder so Einer!“ Dann kommt es dazu, dass du mit ihm in ein Gespräch verwickelt wirst und denkst dir im Nachhinein: „Mensch, der Typ war ja doch ganz okay… hätte ich nie gedacht!“
Vorurteile und unsere Erfahrungen führen oft dazu, dass wir Menschen viel zu schnell in Schubladen stecken, sie bewerten und möglicherweise sogar verurteilen. Das menschliche Gehirn arbeitet nach diesem Schema, denn es macht es uns einfach, in der Welt gut zurecht zu kommen. Wir denken wir wissen, wie alles funktioniert, denn unsere Welt, ist DIE richtige Welt. Jeder erschafft sich somit seine eigene Realität und schaut, wer da rein passt und wer nicht. Und besonders Unbekanntes macht uns Angst und wir reagieren mit Vorsicht oder Ablehnung.
Sind wir uns dieser Prozesse bewusst, können wir viel besser damit umgehen und dem entgegen wirken. Vielleicht stecken wir beim Erstkontakt weiterhin automatisch jeden in unsere entsprechende Schublade. Jedoch können wir demjenigen dann ganz bewusst auch eine echte Chance geben, diesen ersten Eindruck entweder zu bestätigen oder zu revidieren.
Du kannst nie wissen, wem du begegnest, und welche Lebensgeschichte dahinter steht.
Lasst uns einfach ein wenig toleranter sein, mehr beobachten. Lassen wir erst einmal alles auf uns wirken. Die Situation beobachten und uns einen möglichst objektiven Blick bewahren. Was passiert hier eigentlich gerade? Was nehme ich mit meinen Sinnen wahr? Was könnte vielleicht dahinter stecken?
Dabei ist es wichtig, nicht vorschnell zu bewerten, denn dann bringst du sofort wieder deine Subjektivität und eigene Bewertung mit rein. Die einsilbige Kassiererin im Supermarkt hatte vielleicht eine schlaflose Nacht, da sie sich, als allein Erziehende, um ihr krankes Kind gekümmert hat. Der grummelige Mann an der Bushaltestelle, hat vielleicht gerade seinen Job verloren. In dem Straßenkind mit zerrissenen Hosen, steckt vielleicht ein kleiner Pianist. Sei offen für die Geschichten, die hinter jedem einzelnen Menschen stehen und begegne ihnen mit größtmöglicher Objektivität, Neugier und Offenheit.
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