Im Frühjahr letzten Jahres sah ich ein Video aus Wuhan. Es wurden unter anderem überfüllte Krankenhäuser gezeigt. Leere öffentliche Plätze, die von Menschen in weißen Schutzanzügen und mit Atemmasken gesäubert und desinfiziert wurden. Und ich fragte Mike: „Ist das ein Fake oder ist es wirklich so schlimm?“ Schon damals überkam mich ein ungutes Gefühl.
Das Virus kam kurz darauf auch in Europa an. Unsere Nachbarländer waren zum Teil extrem angeschlagen. Und alle schauten bewundernd zu uns nach Deutschland. Denn wir hatten schnell und effektiv gehandelt. Nach dem harten Lockdown hatten wir das Virus relativ gut im Griff. Die Sorglosigkeit des Sommers kam. Wissenschaftler warnten bereits vor einer größeren 2. Welle im Herbst und Winter. Es bliebe jedoch genügend Zeit, um sich darauf vorzubereiten und notwendige Änderungen und Anpassungen zu treffen. Doch die Rufe verhallten im Nirgendwo. Rechtzeitiges Handeln wurde versäumt oder aufgeschoben.
Der Herbst kam und das Virus nahm erneut Fahrt auf. Doch anstatt wieder schnell mit einem harten Lockdown zu handeln, verloren sich die Politiker in endlosen Diskussionen. Es schien, dass einer den anderen übertrumpfen wollte. Wie in einem schlechten Film. Doch das hier war die Realität. Das eigentliche Ziel war es doch gewesen, das Gesundheitswesen zu entlasten und die Wirtschaft nicht zu sehr einzuschränken. Doch einige Ministerpräsident:innen erkannten den Ernst der Lage zu spät. Der bis heute anhaltende Flickenteppich aus Regeln und Restriktionen, führte zu nachvollziehbarem Unverständnis und Empörung in der Bevölkerung. Immer wieder wurden Lücken gesucht. Der Lockdown „light“ schien die Lösung und es wurde auf Eigenverantwortung gesetzt. Doch nun müssen wir uns eingestehen, dass das alles nicht funktioniert hat. Die Maßnahmen waren zu „light“, alles geriet immer mehr außer Kontrolle. Und mit den neuen Mutationen, kommen nun noch größere Herausforderungen auf uns zu.
Die Menschen sind müde. Ich bin es auch. Und ein Ende des Ganzen scheint in weiter Ferne. Ich möchte endlich wieder unbeschwert raus, Freunde und Familie treffen und umarmen können, verreisen und vor allem wieder voll und ganz arbeiten dürfen. Und ich möchte unserer Tochter endlich auch die Schönheiten des Lebens da draußen zeigen können.
Und für all das, scheint es, meiner Meinung nach, nur eine funktionierende und relativ schnelle Lösung zu geben: ZeroCovid. Denn das Virus braucht einen Wirt, um überleben zu können. Es lebt von uns und unseren Kontakten. Doch ohne all das, stirbt es langsam aus. Und auch, wenn es anfangs extrem hart und Kräfte zehrend erscheint, nochmals für einige Wochen extrem zurückstecken zu müssen, so empfinde ich die Alternativen als noch viel zermürbender.
Schaffen wir es, zusammenzuhalten und gemeinsam (am besten europaweit) noch einmal ein paar herausfordernde Wochen zu überstehen, dann mit dem Wissen, dass danach alles wieder leichter sein wird. Dass ein möglichst unbeschwerter Sommer vor uns liegt. Dass wir dann endlich wieder durchatmen und wahrhaftig leben können.
